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Train outside the box - So kommst du zum Durchbruch!

 

Kennst du den Spruch "Thinking outside the box"? Gemeint ist damit, außerhalb der eigenen Denkmuster zu denken. Quer. Kreativ. Neu.
Eigene Strukturen durchbrechen. Neue Lösungen zu finden.
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass du deine eigenen Denkmuster bewusst erkennst. Nur so kannst du anders denken. Wobei das auch eher schwierig ist, denn die Denkmuster sind oftmals unbewusst tief verankert und zumindest in stressigen Situationen für unser Handeln schneller verfügbar als neue Strukturen.

In diesem Blog-Artikel möchte ich aber nicht um das Denken außerhalb der gewohnten Strukturen schreiben, sondern um das Trainieren!

Deine Baustelle ist eine Struktur Schafe

Dein Hund hat eine (oder mehrere) Situationen, die ihn stressen, Angst machen oder unangenehm sind. Andere Hunde, Menschen, Geräusche. Diese Situationen haben Struktur. Dein Hund erkennt an bestimmten Handlungen, Gerüchen, Reizen, dass die Situation gleich entsteht. Dazu gehört auch dein eigenes Verhalten. Direkt nach der Ankündigung findet die unangenehme Situation statt, dein Hund flippt aus oder möchte wegrennen oder tut andere Dinge, die dir unangenehm sind. Danach hat sich die Situation so verändert, dass sich das Verhalten deines Hundes gelohnt hat. Der andere Hund oder Mensch ist weg, das Geräusch vorbei - die Konsequenz des Verhaltens jedenfalls hat sich für deinen Hund positiv angefühlt.

So kann man jede Baustelle eures Zusammenlebens auseinander nehmen. Jeder Hundetrainer analysiert (sollte zumindest) die Situation danach. Ankündiger / Auslöser, die das Verhalten entstehen lassen und das Herausfinden der Konsequenzen, die es deinem Hund ermöglichen / lohnhaft machen, das Verhalten zu zeigen.

Deswegen bleibt der Erfolg oft aus

Wenn dein Hund Schwierigkeiten mit anderen Hunden hat, übst du wo? Genau: dort, wo andere Hunde auftauchen. Das Problem: Du möchtest von deinem Hund ein anderes Verhalten, aber die Situation mit ihren Auslösern bleibt dieselbe. Auch dass du dich anders verhältst, ist eher unwahrscheinlich, zumindest, wenn dein Hund nicht mehr auf dich reagiert oder die Situation zu eskalieren droht.

Die Emotionen deines Hundes bleiben negativ, die Situation wird nicht so verändert, dass neues Verhalten ermöglicht wird - das Problem bleibt bestehen.

Training outside the box

Am Beispiel Hundebegegnung möchte ich dir zeigen, was es bedeutet, außerhalb der Box zu trainieren.

Lass die Hunde weg

"Hä?" - wirst du vermutlich denken. Ja genau! Damit dein Hund mit Hunden besser zurecht kommt, braucht er verschiedene Strategien. Zum Beispiel soll er selbständig die Distanz vergrößern. Das selbständige (passende) Handeln kann dein Hund aber nur zeigen, wenn er entspannt ist. Du kannst also das Verhalten "Vergrößere die Distanz zu Objekt xy" zuerst ohne Artgenossen aufbauen. Vergrößere die Distanz zu dem entgegenkommenden Menschen, oder dem Baum der da steht - dieses Verhalten wird benannt und ohne andere Hunde mit unterschiedlichen Belohnungen verstärkt! 

Dein Hund kann also auf Signal hin sich von Freunden, Dingen, anderen neutralen Objekten abwenden. Klappt das zuverlässig und ist das Signal gut belohnt worden, dann erst macht es Sinn, andere Hunde ins Training zu involvieren! Natürlich in dem Abstand, in dem dein Hund noch gut denken kann!

Nutze Kontext

Oftmals sind es dieselben Umgebungen, Orte, an denen die unangenehme Situationen passieren. Diese Orte sind für deinen Hund meist emotionalAbby negativ belegt. Die Hunde werden dann schon aufgeregt und gestresst, bevor man überhaupt dort angekommen ist. Es reicht also völlig, an diesen Orten zu einer anderen Zeit (wenn z. B. niemand da ist auf der Hundewiese) aufzutauchen und zu trainieren oder etwas schönes zu machen, um die negative Erwartungshaltung zu durchbrechen.

Auch der Geruch von anderen Hunden ohne sie zu sehen ist ein Trainingsansatz! Gerade für Hunde, die draußen enorm gestresst sind, kann es hilfreich sein, wenn du im entspannten Zuhause (Garten) einen Gegenstand von einem anderen Hund zeigst und damit etwas tolles machst, oder das Alternativverhalten übst. Wenn du also freundliche Hundehalter hast, dann frage sie doch nach einem alten Spielzeug oder einen alten Lappen, der nach Hund riecht. 

Ein weitere Kontextpunkt: Dein Verhalten. Denn Hand aufs Herz: Sobald du erkennst, dass ein Artgenosse kommt, nimmst du die Leine kürzer - richtig? Und dieses Einkürzen entwickelt sich für die meisten Hunde bereits zu einem Auslöser! Ist dein Hund also entspannt und du nimmst die Leine kürzer, wird dein Hund Ausschau halten nach dem Problem. Deine Aufgabe: Kehre die Erwartungshaltung außerhalb von Hundebegegnungen um! Gehe spazieren, nimm die Leine kürzer und belohne deinen Hund mit einer richtig tollen Belohnungsparty. Ziel: Du nimmst die Leine kürzer, dein Hund wird sich freudig zu dir orientieren, weil ja etwas tolles passiert!

Übrigens: Ein sehr gutes Beispiel ist übrigens Mantrailing oder auch die Geruchsstoffsuche als Therapiesuche! Hier lernt dein Hund eine Suchaufgabe, dieMantrailing richtig Spaß macht. Diese Suchaufgabe wird dann immer weiter in die Baustellen einbezogen - viele Hunde schaffen es z. B. beim Mantrailing, trotz anderer Hunde zu suchen! Diese Erfahrung tut euch beiden gut! 

Fazit

Du musst dich und deinen Hund für den eigentlichen Erfolg nicht immer und immer wieder in diese unangenehme Situation werfen. Du kannst Emotionen verändern durch die partielle Präsentation, Veränderung der Erwartungshaltung durch Aufbrechen von verschiedenen Ritualen und Aufbauen eines effektiven, hündisch sinnvollen Alternativverhaltens im Wohlfühlkreis!

Wenn du also festhängst im Training - dir es vielleicht sogar davor graut, dann trainiere außerhalb der gewohnten Strukturen! Und wie das aussehen kann, 

 

    

 Viele Grüße 
Susanne Bretschneider
von
Partner for Paws
Deine Expertin für Hunde aus dem Tierschutz

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