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Moral, Ethik, Kultur und mittendrin dein Hund

Meine Gedanken über Integration

Lieber Hundefreund,

man könnte meinen, ich schreibe heute einen Blogartikel über Flüchtlinge. Schließlich geht es um fremde Kulturen und Integration.

Nein! Ich meine die Integration unserer Hunde in unsere Welt. Immer wieder sehe ich Hundehalter, die ihre Hunde maßregeln und bestrafen und höre die IMG 2585Aussage: "Der weiß, dass er das nicht darf!" Ich frage mich aber, woher? Hier mal ein paar ganz banale Beispiele an Verhaltensweisen, die wir Menschen nicht so toll finden:

  • Beim Gassi in der Stadt Wände und Vorgärten markieren
  • Das Schnitzel auf der Küchentheke fressen
  • Möbel, Schuhe und Kleidung anknabbern
  • Wild jagen, geschweige denn reißen
  • Artgenossen vertreiben

Warum wir das unangenehm finden, hat verschiedene Gründe. Zum einen wollen wir der Natur nicht schaden (Jagdverhalten), zum anderen wollen wir aber auch nicht, dass unsere teuren Möbel kaputt gemacht werden. Doch weiß unser Hund, dass das Möbelstück Geld gekostet hat und wir es mit Bissspuren nicht mehr so schön finden? 
Nahrungssuche ist ein essentielles Bedürfnis für unsere Hunde. Für Hunde ist es völlig unlogisch, etwas Fressbares liegen zu lassen. In der Natur wird gefressen, was einem zwischen die Pfoten kommt. Wer weiß, wann es das nächste Mal wieder etwas gibt. Dazu gehört auch das Steak in der Küche.
Außerdem werden draußen Artgenossen abgecheckt und das Revier markiert. Warum also nicht auch im Vorgarten oder an der nächsten Hausmauer? 

Weil der Vorgarten dem Nachbar gehört und die Hausmauer nicht mit gelben Spuren bemalt sein soll. Nach unserem kulturellen Denken darf man das Eigentum anderer nicht beschädigen, klauen oder ungefragt nutzen. Unsere Welt wird von unserer Ethik, unserer Kultur und unserer Moralvorstellung bestimmt. Danach richten sich Gesetze, Verordnungen, Hausregeln. Kann unser Hund das tatsächlich verstehen? Hat unser Hund so etwas wie moralisches Empfinen? Oder kann er sogar verstehen, dass es Menschen gibt, die keinen Kothaufen im wohlgepflegten Garten wollen? Ist das in jedem Land so? Oder gibt es Menschen, denen es egal ist?

Stell dir mal vor, du wirst aus deinem Familienkreis herausgezogen und kommst in ein Land, das eine völlig andere Sprache spricht. Händeschütteln zu Begrüßung gilt dort als Bedrohung, gegessen wird barfuß auf dem Boden mit Stäbchen und du verstehst aufgrund der Sprache nicht, was man von dir möchte.

Am liebsten wäre es dir doch, wenn du jemanden fragen kannst, der dir einfach alles erklärt. Das ist doch die wesentlich angenehmere Variante, als wenn man dich bestraft, weil du dich nach deinen Vorstellungen verhältst, weil du es nicht besser weißt, oder?

Seine Welt ist nicht deine Welt

Dein Hund lebt in seiner Welt, nach seinen Regeln, seinen Bedürfnissen und seinen Erfahrungen. Er sieht, riecht, hört und fühlt anders als du.IMG 2636

Bevor wir an unseren Hunden rumziehen, zischen und strafen, sollten wir erst einmal seine Welt verstehen können. Bevor du von deinem Hund erwartest, dass er deine Welt versteht, musst du erst einmal seine verstehen! Dann verstehst du, dass er dich nicht beklaut - sondern Futter gefunden hat (was nicht bedeutet, dass man das so stehen lassen muss ;-) ) Dass er dich nicht dominiert, wenn er an der Leine zieht, sondern einen wichtigen Geruch wahrgenommen hat. Dass er deinen Nachbarn nicht verärgern will, sondern sein Revier markiert hat.

Was bringt es, wenn du die Welt deines Hundes verstehst?

Dein Hund beklaut dich? Außerdem geht er einfach ohne dich jagen? Oft nehmen wir solches Verhalten persönlich. Ich höre oft: "Der verarscht dich! Der nimmt dich nicht ernst!" Das verursacht emotionales Verhalten bei dir! Man wird sauer, wütend, verletzt. Und schon beginnt die Schleife der Gewalt. Klingt drastisch, ist aber so!

Wenn ich weiß, warum mein Hund sich verhält wie er sich verhält, bleibe ich sachlicher und kann trainieren. 

Und dann?

Wenn du verstehst, was dein Hund warum macht, dann bringe ihm bei, wie er sich verhalten soll in unserer Welt! 

Es ist unfair, deinem Hund zu zeigen, wie etwas nicht geht. Das ist nicht nur unfair, es ist auch unnötig und erschwert das Zusammenleben! Stelle dir vor, du pflasterst den Weg und dieser Weg stellt deine Welt dar. Zeige deinem Hund, was du von ihm möchtest. Und bevor dein Hund den Weg verlässt (also eine Regel bricht), zeige ihm, was er tun soll und führe ihn zurück auf den Weg. Das gibt Sicherheit und Vertrauen!

Wenn du deinem Hund die Welt nicht zeigst, ist das wie blindes Topfschlagen: Man haut mit dem Löffel auf dem Boden rum und immer, wenn man den Topf trifft, tut es weh (weil man etwas gemacht hat, was man nicht soll). Wenn man so unwissend durch die Gegend "schlägt", muss man die ganze Zeit damit rechnen, etwas falsch zu machen und plötzlich bestraft zu werden. Was für ein beschissenes Gefühl! 

Zeig deinem Hund, wie deine Welt funktioniert und nicht, wie sie nicht funktioniert!

Wenn du die Welt deines Hundes verstehen möchtest...

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... dann melde dich bei mir! Ich helfe dir gerne, deinen Hund zu verstehen!

 

Und die Moral der Geschichte...

Hab vor allem eins: Spaß an der Integration deines Hundes in deine Welt und tauche, so oft es geht, in seine Welt!

Herzliche Grüße

Deine Susanne

 

 

 

 

 

 

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