Zum Hauptinhalt springen

5 Wege, unerwünschtes Verhalten zu unterbrechen

Der erste Weg - dein Markersignal

Mein Hund tut etwas unschönes und ich soll das auch noch markern?!

Das Markersignal kündigt deinem Hund eine Belohnung an und sagt ihm eigentlich "Ja! Das hast du prima gemacht!" - warum sollst du also unerwünschtes Verhalten markern? 

Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • wir reden von Verhaltensweisen, die spontan in neuen Situationen auftauchen oder die in deinem Hund derart Angst oder Ärger auslösen, dass er nicht mehr klar denken kann - es ist eine Nothilfe und nur weil du einmal (oder dreimal) in unerwünschtes Verhalten reinclickst, heißt das noch lange nicht, dass dein Hund nun für immer diese Situation so regeln wird
  • Oft taucht das unerwünschte Verhalten auf, weil dein Hund unsicher oder verärgert ist. Bei beiden Varianten handelt es sich um negative Emotionen. Das Markersignal ist mit tollen Situationen verknüpft und verändert dadurch Emotionen zum positiven. Dein Hund kommt in den denkenden Bereich und wird damit ansprechbar für Alternativverhalten!
  • unerwünschtes Verhalten sollte so schnell wie möglich unterbrochen werden, denn je länger dein Hund es übt, desto verfestigter wird es als Lösung im Hundekopf gespeichert - das Markersignal kündigt eine tolle Aktion an und kann deinen Hund - je nach Situation - schnell zu dir umorientieren
  • durch die positive Verknüpfung mit dem Markersignal werden unangenehme Situationen positiver gemacht - du wirkst als sicherer Hafen für deinen Hund und stärkst damit die Bindung und das Vertrauen in dich


Darauf solltest du achten, wenn du mit dem Markersignal unerwünschtes Verhalten unterbrechen möchtest

 
Das Markersignal ist eine ankündigung für eine belohnung und das Befriedigen von bedürfnissen

Wenn dein Hund unerwünschtes Verhalten zeigt, dann möchte er sich damit ein Bedürfnis befriedigen. Sicherheit, Bewegung, JagdFlip fängt Apfelverhalten, Nahrungsaufnahme, leckerer Geruch - was auch immer. Wenn du das Markersignal nur mit Leckerlis aus der Hand verknüpft hast und dein Hund gerade Angst hat, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass dein Hund sich nach dem Markersignal zu dir orientieren wird - denn Futter aus der Hand nehmen ist emotional kaum möglich, wenn es um das eigene Leib und Leben geht! 

Verknüpfe das Markersignal daher mit den unterschiedlichsten Belohnungen, damit dein Hund sich im Falle des Falles zu dir orientiert. Ein paar Anregungen kannst du auch in meiner YouTube-Belohnungsliste finden!


welches verhalten belohnst du eigentlich?

Bisher halten wir es oft vereinfacht - das Markersignal zeigt, für welches Verhalten dein Hund die Belohnung erhält. Im Grunde muss man aber genauer hinschauen, denn auch das Verhalten, welches dein Hund zwischen Markersignal und Belohnung zeigt, wird ebenfalls verstärkt! Warum das so ist? Dein Hund hat nach dem Markersignal eine positive Erwartungshaltung und dies wird mit dem Verhalten, welches er bis zur Belohnung zeigt, mitverknüpft. Du kannst dir das zu nutze machen, in dem du die Belohnung nach dem Markersignal distanzvergrößernd zum Auslöser des unerwünschten Verhaltens gibst oder wirfst. 

Dein Vorteil: Auch wenn du unerwünschtes Verhalten auf den ersten Blick belohnst, lernt dein Hund gleichzeitig, dass sich Distanzvergrößerung lohnt!


Schau auf die kleinen Signale!

IMG 0987

Bevor dein Hund völlig eskaliert, zeigt dein Hund schon deutliche Signale, was er gleich tun wird:

  • schaut dein Hund etwas länger zum Artgenossen?
  • wird dein Hund steif und fest in der Körperhaltung?
  • ist die Nase ständig auf dem Boden an einer Stelle und sieht es so aus, als würde er gleich etwas futtern?

Reagiere, wenn du vermutest, dass dein Hund gleich Verhalten zeigt, welches du nicht möchtest! Warte nicht darauf, bis die Situation nicht mehr handelbar ist.

Markerst du in unerwünschtes Verhalten rein, dann erwarte nicht, dass dein Hund sein vielleicht hochaggressives Verhalten sofort stoppt und zu dir gerannt kommt. Schaue ob

  • dein Hund kurz innehält
  • sich schüttelt
  • weicher wird in der Körpersprache
  • die Ohren zu dir richtet

Das sind Signale, die dir Aufmerksamkeit schenken. Kann dein Hund sonst keine Belohnung annehmen, weil die Situation viel zu aufregend ist, dann lobe auf jeden Fall verbal (Social Support), um Entspannung zu fördern. Und dann klappt es auch mit dem Rückruf!


Fazit

Das Markersignal ist, wenn es mit vielfältigen, richtig guten Belohnungen verknüpft ist, eine gute Möglichkeit, eine spontane Situation zu managen und negative Emotionen wie Angst und Aggression aufzuwerten und zu verbessern und so deinen Hund ansprechbar zu machen, ohne dass du deinen Hund einschüchtern oder bestrafen musst. Und das ganz ohne spezifischem Training.

    

 Viele Grüße 
Susanne Bretschneider
von
Partner for Paws
Deine Expertin für Hunde aus dem Tierschutz

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.